Sprachpreis für den Skispringer Markus Eisenbichler.

Am 25. September hat der Landschaftsverband Rupertiwinkel des FBSD, gemeinsam mit dem Verein Bairische Sprache im Gasthaus Post in Neukirchen den Sprachpreis 2020 an den Skispringer Markus Eisenbichler aus Siegsdorf vergeben. Heinz Schober, der Vorsitzende des Landschaftsverbandes Rupertiwinkel hat den Preis überreicht; Gustl Lex aus Grabenstätt hielt die Laudatio. Rudi Mörtl, der Vorsitzende des Vereins Bairische Sprache hat festgestellt: Bairisch hört man immer weniger; das Schriftdeutsche dominiert. Damit wird diese Sprache zur Norm und zur Normalität und die ursprünglichen Sprachen, die Dialekte, werden weiter abgewertet. Das hält wiederum viele davon ab, Dialekt zu sprechen – ein Teufelskreis entsteht. Bairisch muss mehr gesprochen werden und sich im wahrsten Sinnen des Wortes Gehör verschaffen. Hier haben prominente Sympathieträger wie z, B. der Skispringer Markus Eisenbichler eine zentrale Bedeutung. Er gibt seine Interviews vor Millionen von Fernsehzuschauern und Radiohörern auf Bairisch, bekennt sich damit auf seine sympathische, unaufdringliche Art zu unserer Sprache und zeigt, dass Bairisch auch heute noch seine Berechtigung hat. (RM)

Dem Liedermacher und Moderator Werner Schmidbauer aus Bad Aibling wurde am 21. August die „Bairische Sprachwurzel“ des „Bund Bairische Sprache verliehen“. Schmidbauer habe das seltene Talent, seinen prominenten Interviewpartnern „in einen dialektalen Mantel zu helfen“, so Obermeier, der Vereinsvorsitzende. „Werner Schmidbauer trägt eindrucksvoll dazu bei, dass Dialektsprecher nicht mit Gaudiburschen assoziiert werden.“ Der 58-Jährige sei einer, der seit Jahrzehnten seinen mittelbairischen Dialekt nicht versteckt, gerade auch abseits der Bühne, so Obermeier. „Werner Schmidbauer ist der ‚Prominenten-Dialektflüsterer‘, der in seinem TV-Sendungsformat ‚Gipfeltreffen‘ das Dialektvermeidungs-Eis seiner prominenten Interviewpartner seit Jahren zum Schmelzen bringt.“ Sei es nun beim Passauer Bischof Stefan Oster oder bei der Landtagspräsidentin Ilse Aigner – letztere habe sich vor Fernsehkameras noch nie als Mundartsprecherin zu erkennen gegeben. „In Schmidbauers Bergtour-Sendereihe knickte sie bereits an der Talstation dialektal ein und erreichte den Gipfel hundertprozentig auf Mittelbairisch.“

Er predigt auf Bairisch – Pfarrer Rainer Maria Schießler. Seine Pfarrei St. Max liegt in der Nähe vom Gärtnerplatz, mitten in München. Pfarrerr Schießler redet grundsätzlich Bairisch und hält seine Predigten ebenfalls in bairischer Sprache. Sepp Obermeier hat ihn deshalb vor einigen Jahren mit der „Sprachwurzel“ ausgezeichnet. Pfarrer Schießler ist bei den Leuten äußerst beliebt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kirchen ist die seine – abgesehen von den derzeitigen pandemiebedingten Beschränkungen – an den Sonntagen gefüllt und seine Pfarrei hat die höchste Zahl an Kirchen-Wiedereintritten in der Region. Wir haben diesen unkonventionellen Pfarrer Ende Juli besucht und werden ihn in der nächsten Ausgabe unserer Zeitung „Bairische Sprache“ vorstellen. (RM)

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Ludwig Ganghofer - Zum 100. Todestag des bayerischen Dichters. Der Todestag von Ludwig Ganghofer jährt sich am 24. Juli zum 100. Mal. Er war ein bedeutender bairischer Schriftsteller und der Verein „Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau-Inn“ möchte aus diesem Anlass an ihn erinnern. Geboren am 7. Juli 1855 in Kaufbeuren, wächst Ludwig Ganghofer als Sohn eines Försters an verschiedenen Orten in Bayern auf. Nach dem Abitur am Königlich-Bayerischen Gymnasium in Regensburg, im Jahr 1873 wollte er Techniker werden und arbeitete deshalb ein Jahr als Schlosser und Monteur in der Riedingerschen Maschinenfabrik in Augsburg. 1875-79 studierte er zuerst Maschinentechnik am Polytechnikum München, dann Literaturgeschichte und Philosophie an den Universitäten München, Berlin und Leipzig, wo er 1879 zum Dr. phil. promovierte. 1880 wird sein erstes Schauspiel „Der Herrgottschnitzer von Ammergau" am Münchner Gärtnerplatztheater aufgeführt, es wurde anschließend in Berlin über hundert Mal gespielt und zu einem Riesenerfolg.

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Sehr geehrter Herr Kultusminister,

wir – das ist der „Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau-Inn e. V.“ – sind ein Sprachverein im Südosten von Bayern. Wir haben derzeit über 800 Mitglieder und unser Anliegen ist es, unsere bai-rische Sprache so weit wie möglich zu erhalten. Insofern ist es zu begrüßen, dass sich das Kultusmi-nisterium entschlossen hat, Bairisch in den Schulen zu fördern. Bairisch, unsere süddeutsche Regionalsprache, wird vor allem vom Norddeutschen stark bedrängt, das immer wieder mit dem offiziellen Schriftdeutsch verwechselt wird. Einige Beispiele dazu: „Stier – Bulle; Spengler – Klempner, wohlschmeckend, gut – lecker“ usw. Dazu gehören aber auch unsere Zahlbezeichnungen, etwa für die Schulnoten wie „der Einser, der Zweier“ – nicht aber „die Eins, die Zwei“ usw.

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